ERNST GIGER

MEINE ALTEN SPIEGELREFLEX: MINOLTA 5000 und 7000 AF

SAMMLUNGS-

ÜBERSICHT

 

Die 5000 mit einem kleinen Zoom von Exakta; original wurde die Kamera mit einem wertvolleren Normalobjektiv geliefert beziehungsweise verkauft, siehe Werbung weiter unten.

Minolta 5000 – Budget-Variante der Minolta

7000, die einen „Sputnik-Schock“ auslöste



BITTE BEACHTEN: ICH HABE NACHTRÄGLICH VERGLEICHSBILDER VON EINER MINOLTA 7000 EINGEFÜGT. EINE 9000 IST MIR NOCH NICHT ÜBER DEN WEG GELAUFEN.



Diese Kamera hat mir nie gefallen: im Vergleich zu den manuellen Minolta-Spiegelreflexkameras erscheint sie mir potthässlich. Ich habe sie also auch für meine Sammlung nicht gesucht ... und doch hatte ich mit einem Male zwei Exemplare, die sogar noch funktionieren. Mein Vorurteil und gehörte abschätzige Bemerkungen werden bei näherem Zusehen schon nicht eindeutig bestätigt. Tschuldigung.

Typisch: die störende bis hässliche Graufärbung des Griffs mit dem Batteriefach. Unten: gereinigte 7000.

Die 5000 kam ab 1986 in den Handel. Minolta hatte damals die Nase vorn und produzierte eine kaum überschaubare Palette von Autofokus-Spiegelreflexkameras. Laut Gerüchten wurde zuerst die 9000 entwickelt, aber erst etwas später auf den Markt gebracht.

Mit den beiden Tasten über dem roten Punkt am Objektiv wird die Blende bei manuellem Betrieb verstellt, die grosse graue Taste dient der Entriegelung des Objektivs.

Die Tasten für die Empfindlichkeitseinstellung, den Selbstauslöser und die Programmwahl können mit einem Schieber geschützt werden, die Minolta "Steuertastenabdeckung" nannte. Unten: 7000AF:


Die kleinen Tasten über der ungewohnten rot markierten und mässig praktischen Auslösetaste sind für den manuellen Betrieb gedacht und dienen dazu, die Zeiten zu verstellen. Die Belichtungsanzeige reagiert übrigens erstaunlich schnell. Unten 7000 AF:


Beide Kameras sind noch in einem recht gute Zustand und funktionieren einwandfrei, wenn vier AAA-Batterien im Griff eingelegt sind. Die Batterien zu wechseln ist schweizerdeutsch eine "Chnüblete". Unten 7000 AF.


 

Teil einer doppelseitigen Werbung, vermutlich 1987

TECHNISCHE DATEN UND BEZEICHNUNGEN

Typ: Kleinbild-Spiegelreflexkamera mit Autofokus, Automatik-Multi-Programm oder manueller Belichtung und automatischem Filmtransport.

Objektivbajonett: Minolta Bajonett Typ „A", nimmt alle Minolta AF-Objektive auf. Die älteren MC- und MD-Objektive passten nicht mehr. Nikon dagegen fand eine Lösung, die es erlaubte, auch ältere manuelle Objektive zu verwenden.

Automatische Scharfeinstellung: Minolta TTL-Phasendetektor-Autofokus-System. Empfindlichkeitsbereich: Belichtungswerte von 2 bis 19 bei ISO 100/21°. Schärfe-Indikator im Sucher für manuelle und automatische Scharfeinstellung.

Verschluss: Elektronisch gesteuerter, vertikal abaufender Schlitzverschluss.

Verschlusszeitenbereich: Bei Programm-Automatik stufenlos von 1/2000 s bis 4 s mit halbstufiger Anzeige im Sucher. Bei Manuell-Funktion Vfeooos bis 4 s in vollen Stufen, sowie B-Einstellung („bulb") für Langzeiten.

Filmempfindlichkeits-Einstellung: ISO 25/15° bis 6400/39° in 1/3-EV-Stufen. Automatische Empfindlichkeitseinstellung mit DX-Filmen. Manuelle Einstellung möglich für Filme ohne DX-Code oder als Override zu DX-Eingabe.

Belichtungsmessung: Integral-mittenbetonte Messung durch das Objektiv (TTL) mit Silizium-Fotodiode am Pentaprisma für Dauerlicht. Zweite Silizium-Fotodiode unten im Spiegelkasten für TTL-Blitzbelichtungsmessung mit zugehörigen Blitzgeräten.

Automatik-Arbeitsbereich: Belichtungswerte –1 bis 20 mit Film ISO 100/21° und Objektiv 1,4/50 mm (entsprechend 4 s mit Blende 1,4 bis Vkraosmit Blende 22).

Belichtungsfunktionen:

Programm: Verschlusszeit und Blende werden vollautomatisch je nach automatisch von der Kamera gewähltem Programm eingestellt: Weitwinkel-Programm für Brennweiten kürzer als 35 mm, Standard-Programm für Brennweiten von 35 mm bis 105 mm, Tele-Programm für Brennweiten länger als 105 mm. Manuell: Alle verfügbaren Verschlusszeiten (ganzstufig) und Blenden (halbstufig) einstellbar. Anzeige der Einstellwerte und der Messanzeige im Sucher.

Blitzsteuerungen: TTL-Blitzmessung mit Filmempfindlichkeiten von ISO 25/15° bis 1000/31°.

Programm: Automatische Einstellung der X-Synchronzeit auf Vioos (Veos unter EV12) und der Blende. Automatisches Aufhellblitzen bei EV8 und darüber.

Manuell: Alle Verschlusszeiten bis 1/100 s und alle verfügbaren Blenden nutzbar. Wird 1/125 s oder kürzer eingestellt, geht die Kamera automatisch auf 1/100 s zurück.

Gegenlicht-Korrektur: Bei Programm-Funktion bewirkt gedrückte Taste BLC reichlichere Belichtung um +2 Stufen.

Sucher: Fest eingebauter Pentaprismensucher mit Einblick in Augenhöhe zeigt 94% des Filmformats 24x36 mm. Vergrösserung 0,85x mit 50-mm-Objektiv auf Unendlich.

Datenanzeigen:

Datenschirm (aussen): Anzeige von Belichtungsfunktion, Filmempfindlichkeit, Bildzahl, Selbstauslöserlauf, B-Funktion (bulb), Warnung bei schwachen Batterien und Filmtransport-Status. Im Sucher: LCD-Anzeigen (automatisch beleuchtet bei schwachem Licht) von Belichtungsfunktion, Verschlusszeit und Blende; Warnungen bei schwachen Batterien, Messbereichsüberschreitung und Über-/Unterbelich-tung. LED-Anzeigen für Schärfe-Status, Blitzbereitschaft und ausreichende Blitzbelichtung.

Filmtransport: Automatisch durch eingebauten Motor: Filmeinfädelung und Vorschub zum ersten Bildfeld automatisch; Dauerlauf mit Auslösung nach Schärfe-Priorität bis 1,5 Bilder/s; motorische Rückspulung mit automatischem Stopp. Bildzähler erhöht um eins (nur bei eingelegtem und korrekt transportiertem Film).

Auslöser: Berührungsschalter „touch-switch" aktiviert Belichtungsmessung und LCD-Sucher-anzeigen, die nach Wegnehmen des Fingers für 10 s eingeschaltet bleiben. Halb andrücken für automatische Scharfeinstellung und Schärfespeicherung; durchdrücken für Auslösung.

Energiequellen: Vier Micro-Batterien (AAA) 1,5 Volt Alkali-Mangan(LROS)füralle Funktionen. Eingebaute Lithium-Batterie für Speichersicherung. Bei schwachen Batterien blinken Batteriesymbole im Sucher und Datenschirm. Hauptschalter mit den Schiebepositionen LOCK, ON und ON •») (mit Tonsignalen).

Tonsignale: Mit Hauptschalter in Stellung ON-))) gibt die Kamera Tonsignale ab, wenn die Schärfe eingestellt ist, am Filmende, während des Selbstauslöserlaufs und als Warnung bei Programm-Funktion, wenn die Verschlusszeit länger wird als 1/30 s mit kürzeren Brennweiten als 35 mm bzw. 1/60 mit Brennweiten von 35 mm bis 105 mm bzw. 1/125 s mit längeren Brennweiten als 105 mm.

Einstellungen: Tasten für die Anwahl von Manuell-Funktion, Selbstauslöserund Filmempfindlichkeitseinstellung. Tastenpaare für die Einstellung von Verschlusszeit, Blende und Filmempfindlichkeit. Schliessen der Steuerlasten-Abdeckung setzt Kamera auf Programm-Funktion zurück und löscht Selbstauslöserbetrieb.

Selbstauslöser: Elektronisch gesteuert mit 10 s Verzögerungszeit. Ablauf kann unterbrochen werden, und ist begleitet von Tonsignalen und Countdown im Datenschirm.

Sonstige Ausstattung: Handgriff und hinterer Haltegriff; Okulardeckel; Filmfenster; Fernsteuerungsanschluss; Trageriemen.

Abmessungen und Gewicht: 52 x 92,5 x 138 mm; 525 g (ohne Objektiv und ohne Batterien).

Zusätzliches Zubehör: Minolta AF-Objektive, Programm-Blitzgeräte, Data-Back-70, Programm-Rückwand-70, Augenkorrekturlinsen, Batteriefach BH-70L, externes Batteriefach EP-70, Kabel und Anschlussstücke für Blitzsystem, Fernsteuerung IR-1N.

 

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