ERNST GIGER

MEINE SUCHERKAMERAS: CANON CANONET 28 UND GIII QL17

 

 

 

SAMMLUNGS-

ÜBERSICHT

 

 

Andere Canons siehe >>>

 

 

 

 

 

QL 1
Die Canonet sei so etwas wie das Paradepferd unter den "compact Rangefinders" der 1970er Jahre, schreibt Erik Fiss. – Zum abgebildeten Exemplar: Nach einigen Mühen mit Reinigungsversuchen ist zu konstatieren: Die Kamera funktioniert mit Vorbehalten, die Zeiten klingen plausibel, die Blende lässt sich ganz öffnen und schliessen. Der Sucher war ursprünglich wohl heller, aber mit dem Messsucher kann man doch noch scharfstellen. Glück gehabt? 

Von der GIII QL17, der hochwertigsten Kamera der Canonet-Serie wurden 1.2 Millionen hergestellt ...     .
... «und wo sind sie geblieben?», möchte man fragen. So ist es nämlich nicht, wie ich im Internet – wo denn sonst? – gelesen habe, dass es noch für jedermann eine solche Canon gebe. Hingegen findet man viele ausführliche Beschreibungen. Wer interessiert ist, findet deutsche Beiträge, siehe weiter unten >>>. Ich beschränke mich auf meine eigene Erfahrung und einige Zitate.

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Links neben der Rückspulkurbel ist die Abdeckung für den Blitzanschluss, rechts der Blitzschuh mit dem Mittenkontakt sichtbar. Der Hebel links am Objektiv erleichtert die Scharfeinstellung; jede Drehung wird an den Parallaxrahmen im Sucher übertragen; er verschiebt sich mit der Distanz- einstellung.

                                                                                                                                                         Zunächst konnte ich nicht verstehen, warum im Internet niemand auf die Kamera bieten wollte, obwohl mich ein breiter brauner Kleber auf der Belederung schon auch irritierte. Erste Aktion nach dem Öffnen des Paketes: Klebfolie abreissen, wobei die ziemlich Widerstand leistete und lästig-klebrige Spuren hinterliess. Erste Versuche, die zu beseitigen, waren erfolglos. Geduld bringt Rosen. Dann: Wie steht es mir dem Verschluss? Manchmal  bewegten sich beim Auslösen Lamellen, manchmal ging gar nichts. Aha! Verschluss verölt wie anderswo als Schwachstelle beschrieben oder sonst irgendwie verhockt. Schade, aber ich habe ja praktisch nur Portokosten gehabt. Oder könnte es allenfallls an der fehlenden Batterie liegen. Leider finde ich keine, die bem Check auf der Rückseite reagiert und den Zeiger im Sucher in Bewegung bringt. Bei intensiveren Reinigungsversuchen stosse ich auf hartnäckigen Schmutz; Zeiten- und Blendenring sind nur mit Kraftanstrengung zu bewegen, der ASA-Ring lässt sich allein mit Gewalt verstellen. Es sieht sehr danach aus, die Kamera sei verschmutzt und nass geworden oder feucht gelagert worden. Der Schmutz lässt sich mit verschiedenen Mitteln nicht ganz entfernen. Fönen, so habe ich einmal gehört, löse allenfalls Blendenlamellen. Also. – Nach dem Trocknenlassen herrscht für kurze Zeit Freude: die Canonet lässt sich dreimal auslösen ... und fertig. Da erinnere ich mich an Selbstauslöser bei anderen Kameras, die sich queralotorisch verhielten. Und siehe da: nach ziemlich grobem Umgang mit dem Selbstauslöser schnurrt der einige Male ab, und nun funktioniert der Verschluss bei allen Blenden und Zeiten, ausser bei der Automatik-Stellung. Nun, vielleicht finde ich einmal eine passende Batterie ... oder nehme einen alten Belichtungsmesser hervor ... oder lese Zeit und Blende von einer Digitalen ab. Nur: müsste ich nicht erst angefangene Filme in anderen Kameras vollknipsen ...                                                                                                                  

3 Daran erkennt man die Queen unter den Canonets. 

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"Im Sucher werden die Blendenwerte, die von der Lichtmessung ermittelt wurden eingespiegelt. Dieses Extra haben nur wenige Kameras dieser Art, wie bei der Leica M6TTL zum Beispiel."  (Quelle: Ralf Heinemann) – Links Knopf und Lämpchen für den Batterie-Check; im Fenster mit roten Streifen wird angezeigt, ob der Film wirklich transportiert wird; weiss im kleineren Fenster bedeutet, Kamera sei nicht, rot hingegen sie sei schussbereit.

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Oben und unten: "QL steht übrigens für "Quick Loading", ein Mechanismus der den Filmwechsel erheblich beschleunigt und tatsächlich das hält, was er verspricht; eine wirklich geniale Erfindung und ihrer Zeit weit voraus." (Quelle: Schnittbildindikator) – Ich kann nur staunen, wie kompliziert, wie sauber verarbeitet das Ding ist. Man findet immer wieder beeindruckende technische Lösungen.

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Fotos, die mit einer QL17 entstanden sind  >>>    Bilder zur Canonet  >>>      ... 
Ausführliche Beschreibungen   >>> ... >>> ... >>>  ... >>>  ...  >>>


«Vernunftsmodell» Canon Canonet, ab 1971

Es gibt Sammler, die von einer Renaissance der Messucher- oder zu neudeutsch der Rangefinder- Kameras sprechen. Leider sind sie selten, aus welchen Gründen auch immer – im Gegensatz zu Spiegelreflex-Kameras, die teilweise schier zentnerweise verkauft werden möchten.

Das Canon-Produkt ist nicht der Spitzenreiter der Canonet-Palette (siehe Übersicht >>> ) , dennoch eine Sucherkamera, die jeder Sammlung gut ansteht. Ausserdem ist dieses Exemplar in einem sehr guten Zustand. Es ist nicht mit einem Film getestet, aber aller Wahrscheinlichkeit funktioniert es einwandfrei. Sogar die Lichtdichtungen, eine bekannte Schwachstelle der Canonets, sehen noch akzeptabel aus.

Die 28 hat eine "Programmautomatik" wie die Konica C35, einen 2-Lamellen-Verschluss mit festen Zeit/Blenden Kombinationen von 1/620 und Bl. 14,5 bis 1/30 und Bl. 2,8. Bei zu wenig oder zu viel Licht, in den roten Bereichen, sperrt der Verschluss. Im Sucher mit Leuchtrahmen und Parallax-Anzeige wird nur die Zeit angezeigt.

Typisch für die Canonets: das trapezförmige Fenster über dem Objektiv. Die Entfernungsmesser-Basis  ist (im Vergleich etwa zu Contax- und Kiev-Modellen) klein, genügt aber für das Weitwinkelobjektiv.

Filmtransport-Kontrolle: Anzeige mit roten Streifen. Das Fenster für die Bereitschaftsanzeige (siehe QL17) fehlt.

Die Lichtdichtungen, unten mit weissen Staubkörnchen, sind noch in Ordnung

Schlichte Eleganz von allen Seiten

Mehr Technisches in Kürze
Canon Lens 40mm 1:2,8, Schärfebereich: 0,8 m bis unendlich
Belichtungszeiten: 1/30 ~ 1/620
Belichtungsmessung: eine Cds Zelle
Film ISO: ISO 25 bis ISO 400
Fokussierung: Mischbild, gekuppelter Entfernungsmesser
Besonderheiten: das Objektiv hat einen sehr guten Ruf
Energieversorgung: PX 625, 1,35V

Die Originaltasche ist in einem neuwertigen Zustand

Zum Vergleich das Spitzenprodukt Canon Canonet G-III 17 mit Übersicht über diverse Messucherkameras  >>>  und ausserdem ganz oben ...

Siehe Christian Zahnd  >>>    Karen Nakamura (englisch)  >>> 

Beschreibung französisch  >>>  Betriebsanleitung  >>>    Canon-Chronologie  >>> 



Noch eine Canonet, die «bis ASA 400», 1961 – 66 ?

Die Kamera trägt keine genaue Bezeichnung, bei Cadlubet wird sie als «bis ASA 400» bezeichnet.

Bildkombination bitte anklicken!

Hervorstechende Merkmale dieser Messsucher-Kamera sind die Grösse* (Vergleich mit Film),
die Selenzelle rund um das Objektiv** und der ausklappbare Filmaufzug. Das Objektiv ist ein Canon
 SE 45mm 1: 1,9, der Verschluss mit fünf Lamellen ein Copal SLV, die Zeiten reichen von 1 bis
1/500 sec plus B, die Blenden von 1,9 bis 16, die kürzeste Distanz ist 0,8 m. Die Kamera ist
mit einem Entfernungsmesser ausgestattet; im Sucher ist ein Leuchtrahmen (Parallax-Korrektur)
und ausserdem sind die Blendenzahlen eingeblendet. Der Belichtungsmesser scheint zu funktionieren,
mindestens werden im AUTO-Modus verschiedenen Blendenwerte angezeigt. Der Selbstauslöser
läuft teilweise ab.
Zu meinem grossen Leidwesen löst die Kamera nicht aus. Ich gehe von einem Verschluss-
Defekt aus. Der optische (äusserliche) Zustand ist gut.

* Deutlich wuchtiger als die oben aufgeführten Canonets
**Man vergleiche mit der Yashica EZ matic  >>>



 

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