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ERNST GIGER  
Arno P. Calderari: Ein Thurgauer, der auszog, das Fürchten zu lernen
«Ich, der arme Bub aus Weinfelden»
«Die sollten einmal lesen, was andere, grössere und bessere Zeitschriften in aller Welt darüber von mir berichten!»
„Arno P. Calderari, professionelle Abenteurer, Dschungel-Explorer, Tiefseetaucher, Schatzsucher und Tierwelt Filmemacher, hervorgehoben durch persönliche Aufnahmen, Fotos und Ego-Reminiszenzen.“
Um 1980. Briefkontakte mit Arno Calderari gab es schon Monate vorher. Eines Tages: «Good morning. Wie geht’s? Ich bin auf einen Sprung in Weinfelden.» Kurze Zeit später war es dann doch eine Überraschung wie ein kleines Naturereignis. Ein untersetzter kräftiger Mann mit dröhnendem Bass, laut und gebrochen Deutsch  sprechend, den raumbeherrschend mit seiner Präsenz: Hier bin ich, ich kann nicht anders. Bevor wir zu Wort kamen, streckte er uns ein Bild entgegen, er inmitten von bewaffneten Indianern, Yaguas, eine Ausgabe unseres Blattes in den Händen. Welche Ehre für ein unbedeutendes Blatt. Umständehalber besuchte uns Arno danach einige Male privat, erzählte begeistert, ja enthusiastisch von seinen Abenteuern mit Riesenschlangen, Piranhas und weiss ich was. Die ganze Familie hörte gebannt zu, unser achtjähriger Sohn war fasziniert und erhielt vom Besuch einen präparierten nicht ausgewachsenen Piranhas, der gar nicht so gross war, wie wir ihn vorher vorgestellt hatten, aber diese furchter- regenden Zähne! Er verabschiedete sich erst einmal: «Ich mache mich uf de Wuääg.» Er kam bald wieder mit dem Anliegen, er möchte den Weinfeldern im «Thur- gauerhof» einen seiner Filme aus dem Amazonas-Gebiet zeigen. Es gelang, ihm das zu ermöglichen. Es ging fast nicht anders, weil er der Gemeinde eine Muschel- sammlung schenken wollte. Der Anlass war ein Erfolg. Man war begeistert von den Bildern, vom Einblick in eine fremde Welt, die seine Auffassung bestätigten, die Indianer seien klüger als wir. Es gab noch kurze Zeit einen Briefwechsel, von dem keine Spur mehr vorhanden ist. Ich wäre gerne länger mit ihm in Kontakt geblieben. Es wollte einfach nicht mehr gelingen, obwohl ich wusste, wo sein Wohnsitz war. Jahre später erfuhr ich zufällig, ich weiss nicht mehr von wem, er sei schon vor längerer Zeit gestorben. Wie, das war nicht zu erfahren. Vor einigen Tagen kam mir die Ausgabe 1982 der «Thurgauer Jahresmappe» mit Beiträgen von mir in die Hände, an erster Stelle der Bericht über Calderari, der mir damals gesagt hatte, er habe alles erreicht, was er sich je erträumt habe.
Arno P. Calderari bei der Übergabe seiner Muschelsammlung an die Gemeinde Weinfelden
Das ist bisher alles, was ich im Internet ausser Hinweisen auf Filme über den „armen Bub aus Weinfelden gefunden habe:
Bitte die Textkopien anklicken!
Vor langer Zeit geschrieben:
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HERBST 17             EISZEIT AM BODENSEE  
Vor langer Zeit geschrieben: Vollständig nur  auf grösseren Bildschirmen
Arno P. Calderari: Ein Thurgauer, der auszog, das Fürchten zu lernen
«Ich, der arme Bub aus Weinfelden»
Um 1980. Briefkontakte mit Arno Calderari gab es schon Monate vorher. Eines Tages: «Good morning. Wie geht’s? Ich bin auf einen Sprung in Weinfelden.» Kurze Zeit später war es dann doch eine Überraschung wie ein kleines Naturereignis. Ein untersetzter kräftiger Mann mit dröhnendem Bass, laut und gebrochen Deutsch  sprechend, den raumbeherrschend mit seiner Präsenz: Hier bin ich, ich kann nicht anders. Bevor wir zu Wort kamen, streckte er uns ein Bild entgegen, er inmitten von bewaffneten Indianern, Yaguas, eine Ausgabe unseres Blattes in den Händen. Welche Ehre für ein unbedeutendes Blatt. Umständehalber besuchte uns Arno danach einige Male privat, erzählte begeistert, ja enthusiastisch von seinen Abenteuern mit Riesenschlangen, Piranhas und weiss ich was. Die ganze Familie hörte gebannt zu, unser achtjähriger Sohn war fasziniert und erhielt vom Besuch einen präparierten nicht ausgewachsenen Piranhas, der gar nicht so gross war, wie wir ihn vorher vorgestellt hatten, aber diese furchter-regenden Zähne! Er verabschiedete sich erst einmal: «Ich mache mich uf de Wuääg.» Er kam bald wieder mit dem Anliegen, er möchte den Weinfeldern im «Thur-gauerhof» einen seiner Filme aus dem Amazonas-Gebiet zeigen. Es gelang, ihm das zu ermöglichen. Es ging fast nicht anders, weil er der Gemeinde eine Muschel-sammlung schenken wollte. Der Anlass war ein Erfolg. Man war begeistert von den Bildern, vom Einblick in eine fremde Welt, die seine Auffassung bestätigten, die Indianer seien klüger als wir. Es gab noch kurze Zeit einen Briefwechsel, von dem keine Spur mehr vorhanden ist. Ich wäre gerne länger mit ihm in Kontakt geblieben. Es wollte einfach nicht mehr gelingen, obwohl ich wusste, wo sein Wohnsitz war. Jahre später erfuhr ich zufällig, ich weiss nicht mehr von wem, er sei schon vor längerer Zeit gestorben. Wie, das war nicht zu erfahren. Vor einigen Tagen kam mir die Ausgabe 1982 der «Thurgauer Jahresmappe» mit Beiträgen von mir in die Hände, an erster Stelle der Bericht über Calderari, der mir damals gesagt hatte, er habe alles erreicht, was er sich je erträumt habe.